ehaim trat unter Koenig Johann II. in
portugiesische Dienste, machte mehre _Entdeckungsreisen_ zwischen den
Wendekreisen, entdeckte mit Diego Cano die Kuesten von Congo (1484, 1485
und 1486) und gruendete Niederlassungen auf den, wenn nicht schon frueher,
im Mittelalter von den Arabern und Normannen besuchten und in der Mitte
des vierzehnten Jahrhunderts von den Italienern aufgefundenen, im Jahre
1432 bis 1449 von den Portugiesen entdeckten Azoren. Hier heirathete er
(1486) Johanna, die Tochter des erblichen Statthalters oder Lehntraegers
Ritter Jobst Hurter von Moerkirchen auf den Inseln Fayal und Pico und hat
aus der erstgenannten Insel mehre Jahre zugebracht, um die Ansiedelung auf
derselben zu befoerdern. Im Jahre 1491 reiste Behaim nach seiner Vaterstadt
Nuernberg, verfertigte daselbst seine beruehmte Weltkugel und kehrte im
Jahre 1493 nach Portugal und Fayal zurueck. Spaeter machte er, wie er in
einem Briefe aus Brabant vom 11. Maerz 1494 an seinen Vetter, den Senator
Michael Behaim in Nuernberg, berichtet, in vertrautem Auftrage des Koenigs
Johann II. noch einige Reisen, auf welchen er ein Mal das Unglueck hatte
von den Englaendern und ein ander Mal von den Seeraeubern gefangen zu
werden. Auch besuchte er noch ein Mal sein geliebtes Fayal und starb im
Jahre 1506 in Lissabon mit Hinterlassung eines im Jahre 1489 geborenen
Sohnes. Wenn nun auch der Nuernberger Patricier seit seiner Fahrt mit Diego
Cano selbst nichts ueber sich und den Schauplatz der Entdeckungen berichtet
und die wichtigen Jahre von 1493 resp. 1494 bis zu seinem Tode in
Dunkelheit bleiben, so ist doch aus mancherlei glaubwuerdigen und
verbuergten Nachrichten und Thatsachen auf eine Theilnahme Behaim's an den
Entdeckungsreisen jener Periode zu schliessen. Wir werden im Folgenden auf
diese Thatsachen naeher eingehen, vorher jedoch eine historiographische
Ehrenrettung des in neuerer Zeit wiederum mehrfach an seinem Ruhme
angegriffenen grossen Kosmographen Martin Behaim im Lessing'schen Sinne zu
geben versuchen.
Ebenso weit entfernt davon, die grossen Verdienste des Columbus schmaelern,
als davon, die Verdienste unseres _deutschen_ Landsmannes Behaim,
Zeitgenossen von Columbus, dessen Ruhm zu schmaelern er nimmer beabsichtigt
hat, ueberschaetzen zu wollen, koennen wir doch auch weder unserer
Ueberzeugung, noch unserem Patriotismus so grosse Selbstverleugnung
auferlegen, uns der Meinung Derjenigen unterzuordnen, welche Behaim als
einen mittelmaessigen K
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