r, dass
Gaspar Cortereal, der Sohn jenes Jao Vaz, im Jahre 1500 in Groenland und
1501 in Neufundland gewesen. Aus all dem Gesagten geht zur Genuege hervor,
dass die gegen Martin Behaim angebrachten Verdaechtigungen ohne allen Grund
sind. Konnte es doch sogar einem Columbus geschehen, dass er die
geographische Breite der von ihm im Jahre 1477 besuchten Insel Irland
falsch bestimmte, indem er sagt, dass deren suedlichste Gegend unter dem
dreiundsiebzigsten Breitengrade (statt 63 deg.) liege.
Martin Behaim, Schueler des Regiomontanus(3) und portugiesischer Kosmograph
hat fuer einen der gelehrtesten Mathematiker und Astronomen seines
Jahrhunderts gegolten. Durch die Anfertigung seines Globus - wohl eines
der ersten und aeltesten, welche ueberhaupt existiren, den von Bartolome
Colon 1488 vollendeten mit eingerechnet - hat er ein Meisterstueck seiner
Zeit geliefert und dadurch auf Globus- und Kompasverfertiger einen
anregenden Einfluss geuebt, was daraus zu entnehmen ist, dass diese in
Nuernberg so zahlreich waren, dass sie seit 1510 zu einer besonderen Zunft
zusammentraten.
Der Koenig Johann II., fuer den er mehre Landkarten zeichnete, beehrte ihn
fortdauernd mit seinem besondern Vertrauen. Von seiner neunzehn Monate
dauernden afrikanischen Reise nach Lissabon zurueckgekehrt, wurde Behaim i.
J. 1485 zur Belohnung seiner Verdienste zu Albassauas (Alcobaca?) in der
St. Salvadors-Kirche vom Koenig oeffentlich zum Ritter des Christusordens
geschlagen, wobei ihm der Herzog Emanuel, nachheriger Thronfolger, den
rechten Sporn, der Koenig selbst den Degen umschnallte. Auch wurde er
gemeinschaftlich mit den beiden Aerzten des Koenigs Johann II., _maestre
Rodrigo_ und _maestre Josef Judio_, zum Mitglied einer _Junta de
Mathematicos_ gemacht, welche beauftragt war, eine Methode anzugeben, nach
der Sonnenhoehe zu schiffen(4), mithin an der Construction eines fuer den
Gebrauch der Schifffahrt bestimmten _Astrolabiums_ arbeitete. Als Beweis
eines ganz besondern Vertrauens, das Behaim beim Koenig genoss, muessen hier
ferner die Worte angefuehrt werden, deren sich der Koenig in einem
Handschreiben bediente: "_Quia perspecta nobis jam diu integritas tua nos
inducit ad credendum, quod ubi tu es, est persona nostra_" u. s. f. (weil
wir schon lange Deine Ehrenhaftigkeit erkannt haben, so fuehlen wir uns zu
glauben veranlasst, dass wo Du bist, auch unsere Person ist.) Auch Kaiser
Maximilian sagt von seinen Reisen, die sich auf 2300 Meilen nur
|