schnitzereien (Vergl. Diptychon des Boetius in Monza,
Bild 28) als bevorzugter Flaechenschmuck auf. Bild 14 gibt ein Beispiel
auch aus der germanischen Kunst der Voelkerwanderungszeit(7).
[Illustration: Bild 9.]
[Illustration: Bild 10.]
[Illustration: Bild 11. Schema einer Aediculenreihe, in zwei
Variationen.]
[Illustration: Bild 12. Conchenreihe der Porta aurea des
Diokletianpalastes in Spalato.]
[Illustration: Bild 13. Sarkophag vom Ende des 4. Jahrhunderts:
Christus mit Aposteln. S. Francesco, Ravenna.]
[Illustration: Bild 14. S. Miquel de Lino. Saeulenfuss.]
Betrachten wir mit dieser Kenntnis der Wanddekoration der Zeit die Waende
des oberen Zehnecks am Grabmal des Theoderich. Acht von ihnen sind
uebereinstimmend ausgebildet, besonders gestaltet nur die Westwand wegen
der darin befindlichen Tuer und die Ostwand wegen eines daraus
hervorragenden Vorbaues, der im Innern eine Nische enthaelt. Die acht
uebereinstimmenden Seiten enthalten je zwei flache rechteckige Nischen
(Bild 1 u. 2), die an ihrem Sturz mit Ornament in feinem Masstab (Bild 15)
versehen sind. Ueber diesen Nischenpaaren befindet sich die Einarbeitung,
deren Rueckflaeche rauh gelassen, deren Kanten aber sorgfaeltig an allen acht
Waenden uebereinstimmend ausgefuehrt sind; sie schliesst nach unten mit einem
Paar von axial ueber jeder der beiden Nischen sitzenden Rundboegen ab, unter
deren drei horizontalen Kaempferlinien sich je eine rechteckige Fortsetzung
der Einarbeitung von 17 bis 19 cm Breite und 44 cm Hoehe befindet. Seitlich
gegen die Kanten des Gebaeudes hin hoeren die Einarbeitungen an allen zehn
Waenden mit steil schraeg aufsteigenden Linien auf. Die an den oberen Ecken
des Zehnecks um die Ecken laufenden Einarbeitungen haben nur 5 bis 6 cm
Hoehe und sind augenscheinlich nur eine spaetere Verstuemmelung der
urspruenglich glatt bis oben durchlaufenden Eckkanten. Die ganze Dekoration
war also offenbar fuer jede einzelne Wand getrennt ausgebildet, mit
Ausnahme je eines die Tuerwand mit den Nachbarwaenden verbindenden
Horizontalstreifens, der weiter unten noch besprochen werden soll. Da
diese Einarbeitungen an den Waenden zweifellos nur den Zweck gehabt haben
koennen, Verdachungssteine fuer die darunter befindlichen Nischen darin
einbinden zu lassen, und da an der Wand anderweitige Befestigungsmittel
fuer diese Steine ausser der Einarbeitung nicht vorhanden sind und nicht
vorhanden gewesen sein koennen, so folgt techni
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