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denen Daseinsbedingungen tausendfach modifiziert erscheinen, wie die Natur ihre Entwicklungsgeschichte hat, innerhalb der die alten Motive bei jeder Neugestaltung wieder durchblicken, ebenso liegen auch der Kunst nur wenige Normalformen und -Typen unter, die aus uraeltester Tradition stammen, in stetem Wiedervortreten dennoch eine unendliche Mannigfaltigkeit darbieten und gleich jenen Naturtypen ihre Geschichte haben". Versuchen wir es also, von dieser unbestreitbaren Grundwahrheit aus einen geschichtlichen Ueberblick ueber diejenigen hauptsaechlichen typischen Kunstformen zu erhalten, die fuer das Grabmal Theoderichs in Frage kommen koennen. Es ist ein freistehendes monumentales Grabgebaeude, und dafuer gibt es seit der hellenistischen Zeit im Altertum einen bestimmten Typus, den die bedeutendsten Ausfuehrungen uebereinstimmend zeigen, moegen sie im einzelnen auch recht verschieden sein. Der Typus, der in dem Mausoleum von Halikarnass (Bild 6) seine hoechste kuenstlerische Ausbildung erlangt hat, ist aelter als dies Wunderwerk der Baukunst. Zu diesem Typus (Bild 7) gehoert zunaechst die zentrale Gestaltung des Ganzen, die auch da, wo der Grundriss, wie beim Grab des Mausolos selber, nicht streng zentral, sondern oblong ist, ihren Ausdruck in der Pyramide findet, die das Ganze zentral bekroent. Von diesem zentralen Typus weichen nur diejenigen freistehenden hellenistischen Grabbauten ab, deren Obergeschoss die Tempelform wiederholt (siehe Nr. 2 auf Bild 7). Statt der wohl von der aegyptischen hergeleiteten hellenistischen Pyramide tritt dann, namentlich in roemischer Kunst auch die vom alten Tumulusgrabe hergenommene Kegelform als obere Endigung des monumentalen Grabes auf (vergl. Moles Hadriani Bild 8), vereinzelt auch im Geschmack des dritten nachchristlichen Jahrhunderts mit konkav geschwungener Meridianlinie, wie am sogenannten Grabe des Absalom in Jerusalem, und erst sehr spaet die Kuppelform, die bei griechischen Zentralbauten von aehnlichem Typ aber anderer Bestimmung (Denkmal des Lysikrates, Nr. 4 Bild 7) sich vereinzelt schon frueh findet. Neben der zentralen Gestaltung gehoert zu diesem antiken Grabestyp die ganz charakteristische Aufeinanderfolge von vier verschiedenen Bauteilen ueber einander, und zwar erstens ein schlicht behandeltes Untergeschoss, darueber ein im Gegensatz zu diesem meist mit allen Mitteln architektonischer Ausgestaltung reich geschmuecktes Hauptgeschoss, meist mit einer Tuer, aber immer o
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