auf jeder Bluet und Blatt
Ein Eh- und Wochenbettlein hat.
Und sing ich denn im Herzen mein
Lob Gott mit allen Wuermelein.
Das Volk will dann zu essen haben,
Verzehren bescherte Gottesgaben.
So frisst's Wuermlein frisch Keimlein-Blatt,
Das Wuermlein macht das Lerchlein satt,
Und weil ich auch bin zu essen hier,
Mir das Lerchlein zu Gemuete fuehr.
Ich bin denn auch ein haeuslich Mann,
Hab Haus und Stall und Garten dran.
Mein Gaertlein, Fruechtlein ich beschuetz
Vor Kaelt und Raupen und duerrer Hitz.
Kommt aber herein der Kieselschlag
Und furaschiert mir an einem Tag,
So aergert mich der Streich fuerwahr;
Doch leb ich noch am End vom Jahr,
Wo mancher Werwolf ist schon tot
Aus Aengsten vor der Hungersnot.
[Man hoert von ferne heulen:
U! U! Au! Au! Weh! Weh! Ai! Ai!]
Einsiedler.
Welch ein erbaermlich Wehgeschrei!
Muss eine verwundte Besti' sein.
Satyros.
O weh, mein Ruecken! o weh, mein Bein!
Einsiedler.
Gut Freund, was ist Euch Leids geschehn?
Satyros.
Dumme Frag! Ihr koennt's ja sehn.
Ich bin gestuerzt - entzwei mein Bein!
Einsiedler.
Hockt auf! Hier in die Huetten 'rein.
[Einsiedler hockt ihn auf, traegt ihn in die Huette und legt ihn aufs
Bett.]
Einsiedler.
Halt still, dass ich die Wund beseh!
Satyros.
Ihr seid ein Flegel! Ihr tut mir weh.
Einsiedler.
Ihr seid ein Fratz! so halt denn still!
Wie Teufel ich Euch da schindeln will?
[Verbindet ihn.]
So bleibt nur wenigstens in Ruh!
Satyros.
Schafft mir Wein und Obst dazu.
Einsiedler.
Milch und Brot, sonst nichts auf der Welt.
Satyros.
Eure Wirtschaft ist schlecht bestellt.
Einsiedler.
Des vornehm Gasts mich nicht versah.
Da kostet von dem Topfe da!
Satyros.
Pfui! was ist das ein ae Geschmack
Und magrer als ein Bettelsack.
Da droben im G'birg die wilden Ziegen,
Wenn ich eine bei'n Hoernern tu kriegen,
Fass mit dem Maul ihre vollen Zitzen,
Tu mir mit Macht die Gurgel bespritzen,
Das ist, bei Gott! ein ander Wesen.
Einsiedler.
Drum eilt Euch, wieder zu genesen.
Satyros.
Was blast Ihr da so in die Hand?
Einsiedler.
Seid Ihr nicht mit der Kunst bekannt?
Ich hauch die Fingerspitzen warm.
Satyros.
Ihr seid doch auch verteufelt arm.
Einsiedler.
Nein, Herr! ich bin gewaltig reich:
Meinem eignen Mangel helf ich gleich.
Wollt Ihr von Supp und Kraut nicht was?
Satyros.
Das warm Geschlapp, was soll mir das?
Einsiedler.
So legt Euch denn einmal zur Ruh,
Bringt ein paar Stund mit Schlafen zu.
Will sehen,
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