f Jose zu.
"Sprachst Du nicht eben vom Kapitaen Don Orteva?" rief er mit vor Zorn
erzitternden Lippen.
Jose wich zurueck.
"Ach, keine Thorheiten, Lieutenant! Senden wir unseren Pferden einen
letzten Gruss nach und dann vorwaerts! Hier ist nicht gut sein, wenn der
alte Berg da den Kopf schuettelt!"
Schweigend und mit grossen Schritten eilten die beiden Spanier dahin und
langten mitten in der Nacht in Cuernavaca an; es war ihnen jedoch
unmoeglich, sich Pferde zu verschaffen, und so machten sie sich am andern
Tage also zu Fuss auf den Weg nach dem Berge Popocatepetl.
V.
Von Guernavaca nach dem Popocatepetl.
Die Temperatur sank immer mehr; jede Vegetation hoerte auf. Diese
unzugaenglichen Hoehen, die "kalten Landstriche" genannt, gehoeren
vollstaendig der Eiszone an. Schon zeigten die Fichten der duesteren
Regionen ihre starren Silhouetten zwischen den letzten Ketten dieser hohen
Bergzuege, und immer seltener wurden die Quellen in diesen groesstenteils aus
rissigen Trachyten und poroesen Mandelsteinen gebildeten Einoeden.
Sechs starke Stunden lang schon schleppten sich der Lieutenant und sein
Begleiter muehsam dahin, verletzten sich die Haende an den scharfen Kanten
der Felsen und die Fuesse an den spitzigen Steinen des Weges. Bald zwang sie
die Erschoepfung einmal zu ruhen. Jose machte etwas Nahrung zurecht.
"Ein verteufelter Einfall, nicht den gewoehnlichen Weg einzuschlagen!"
sprach er halb fuer sich.
Beide hofften in Aracopistla, einem voellig in den Bergen verlorenen
Doerfchen, irgend ein Transportmittel zu finden, um ihre Reise zu
vollenden. Wie gross war aber ihre Enttaeuschung, als sie auch hier nicht
das Geringste fanden, denselben Mangel an Allem und noch dazu dieselbe
widerwillige Gastfreundschaft, wie schon vorher in Cuernavaca. Und doch
mussten sie ihr Ziel erreichen!
Jetzt erhob sich vor ihnen der ungeheure Gipfel des Popocatepetl zu einer
solchen Hoehe, dass der Blick sich in den Wolken verlor, wenn er nach der
letzten Spitze suchte. Der Weg wurde zum Verzweifeln beschwerlich.
Ueberall oeffneten sich ungemessene Schluchten und schienen die
schwindelnden Pfade unter den Tritten der Wanderer zu schwanken. Um sich
zurecht zu finden, mussten sie einen 5400 Meter hohen Absatz des Berges
ersteigen, der von den Indianern den Namen des "rauchenden Felsen"
erhalten hat und noch die Spuren neuerer vulkanischer Explosionen zeigt.
Dunkle Hoehlen spalteten seine steile
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