esselben bestimmt haben.
Sie scherzen, oder wollen etwas sagen, was mir nicht klar ist.
Hoeren Sie nur und urtheilen Sie selbst. Ich habe bisher darzustellen
gesucht, dass die plattdeutsche Sprache sowol an sich unfaehig sei, die
Keime der Civilisation zu fassen als auch, so lange sie taegliche
Umgangssprache in Niedersachsen bliebe, alles Bemuehen zur Civilisation
durch das Mittel der hochdeutschen Sprache vereiteln muesse. Ich habe
diese Wahrheit nicht allein auf die unteren Kreise beschraenkt, ich habe
fuehlbar zu machen gesucht, wie ohne unterliegende allgemeine
Volksbildung, auch die hoehere Bildung des Einzelnen gefaehrdet sei und
zum Beispiel die Extreme auf der jetzigen Leiter unserer Kultur, Bauer
und Student oder Studirter, sich in demselben rohen und bildunglosen
Medium wieder beruehren. Habe ich, wie ich meine und getrost der
oeffentlichen Stimme ueberlasse, dieses mit unabweisbarer
Handgreiflichkeit nachgewiesen, so werde ich allerdings der
Uebereinstimmung aller Patrioten in der Behauptung gewiss sein, es sei
nicht wuenschenswerth, dass die ohnehin aussterbende und vermodernde
plattdeutsche Sprache, gehegt und gepflegt werde, es sey im Gegentheil
wuenschenswerth, dass sie sich je eher je lieber aus dem Reiche der
Lebendigen verliere. Und somit waere denn im verhofften guten Fall hie
und da eine Meinung, eine Ansicht ueber das Wuenschenswerthe und nicht
Wuenschenswerthe in dieser Angelegenheit oeffentlich angeregt. Aber sagen
Sie mir, was ist eine Privat-Meinung, die einen frommen Wunsch zur Folge
hat, im Angesicht eines oeffentlichen Gegenstandes, oder Widerstandes,
der nichts meint und wuenscht, der nur so eben sich seiner breiten Fuesse
bedient, um seine plumpe und gedankenlose Existenz durch alle Meinungen
hindurch zu schieben und sich trotz aller Meinungen auf den Beinen zu
behaupten, bis er etwa von selbst umfaellt, Meinungen und Ansichten haben
wir im Ueberfluss, vortrefliche. Woran fehlt's? Am Korporativen der
Meinung, welches die oeffentliche Meinung ist, welche die That mit sich
fuehrt. Wuerde ich sonst, wenn ich nicht das fruchtlose Hin- und Hermeinen
des Publikums zu gut kennte, mir die Beantwortung der ironischen Frage
aufgelegt haben, ob man den wuenschenswerthen Untergang der Sprache ruhig
sich selbst und der Zeit ueberlassen oder etwas dafuer thun, denselben
moeglichst beschleunigen solle? Sie sehen aber wol, dass es mir damit
nicht Ernst gewesen sein kann; denn bringt die wahre und lebhaf
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