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d die seine zu nennen hoffte, hatte er all die trueben Gedanken, welcher Art sie auch gewesen, und woher sie stammten, von sich abgeschuettelt, und war ganz wieder der frohe glueckliche Mann, wie ihn Clara kennen -- _lieben_ gelernt. Auf seinen Wunsch nur, womit Frau Dollinger eigentlich nicht ganz einverstanden gewesen, war auch heute keine groessere Gesellschaft geladen worden, sondern die kleine Familie speiste ganz "unter sich" in dem festlich mit Blumen und Guirlanden geschmueckten Zimmer des jungen liebenswuerdigen Geburtstagkindes. Frau Dollinger hatte sich eigentlich schon laenger auf eine zu diesem Zweck einzuladende, groessere Gesellschaft gefreut. Herr Dollinger selber hielt aber nicht viel von solchen Feten; dafuer jedoch bedung sie sich aus, dass sie wenigstens den Nachmittag spatzieren fahren wollten, wobei sie der junge Henkel gewoehnlich zu Pferde begleitete. Etwas that aber der alte Herr Dollinger gern, und zwar ein Glas Champagner trinken, und der zweite Stoepsel war eben lustig hinausgeknallt, der Gesundheit des "jungen Brautpaares" zu Ehren, als die Thuer aufging und Lossenwerder, ein Comptoirdiener des Hauses, mit einem kleinen Paket in's Zimmer trat. Lossenwerder war schon seit elf oder zwoelf Jahren im Haus, und seinem Aeussern nach eben keine angenehme Persoenlichkeit; er hinkte auf dem linken Bein, das er als Kind einmal gebrochen, war ueberhaupt haesslicher und magerer Natur, und schielte auf dem rechten Auge, wodurch sein sonst gerade nicht unangenehmes Gesicht einen etwas falschen Ausdruck bekam. Das Stoerendste aber an dem ganzen Menschen war sein Stottern, wegen dem man sich auf ein laengeres Gespraech gar nicht mit ihm einlassen konnte, und kam er einmal in Affekt, konnte er kein Wort mehr herausbringen. Frau Dollinger sowohl wie Sophie konnten ihn auch nicht leiden, ja die letztere behauptete sogar er verstelle sich und sie habe ihn schon ganz ordentlich, wenigstens zehntausend Mal besser sprechen hoeren, als er es jedesmal affektire, wenn er zu ihnen in die Wohnung komme; Clara aber hatte Mitleid mit dem armen Menschen, den sie seines Ungluecks wegen innig bedauerte, schenkte ihm oft eine Kleinigkeit und spottete nie ueber ihn, waehrend Herr Dollinger selber, ihn als einen brauchbaren und treuen Diener, der noch ausserdem eine vortreffliche Hand schrieb, kannte und sehr zufrieden mit ihm war, ihm auch jedes nur moegliche Vertrauen bewiess. "Hallo, Lossenwerder, was bringst Du mir da
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