hen Natur gesammelt und erforscht wurden, sind, von gleichem Eifer
beseelt, von einem ernsten Gedanken geleitet, Freunde der Natur zu diesem
Vereine zusammengestroemt. Ueberall, wo die deutsche Sprache ertoent, und ihr
sinniger Bau auf den Geist und das Gemueth der Voelker einwirkt; von dem
hohen Alpengebirge Europa's, bis jenseits der Weichsel, wo, im Lande des
Copernicus, die Sternkunde sich wieder zu neuem Glanz erhoben sieht;
ueberall in dem weiten Gebiete deutscher Nation, nennen wir unser jedes
Bestreben, dem geheimen Wirken der Naturkraefte nachzuspueren, sei es in den
weiten Himmels-Raeumen, dem hoechsten Problem der Mechanik, oder in dem
Innern des starren Erdkoerpers, oder in dem zartgewebten Netze organischer
Gebilde.
Von edlen Fuersten beschirmt, hat dieser Verein alljaehrig an Interesse und
Umfang zugenommen. Jede Entfernung, welche Verschiedenheit der Religion
und buergerlicher Verfassung erzeugen koennten, ist hier aufgehoben.
Deutschland offenbart sich gleichsam in seiner geistigen Einheit; und, wie
Erkenntniss des Wahren und Ausuebung der Pflicht der hoechste Zweck der
Sittlichkeit sind; so schwaecht jenes Gefuehl der Einheit keine der Banden,
welche jedem von uns Religion, Verfassung und Gesetze der Heimath theuer
machen. Eben dies gesonderte Leben der deutschen Nation, dieser Wetteifer
geistiger Bestrebungen, riefen (so lehrt es die ruhmvolle Geschichte des
Vaterlandes) die schoensten Bluethen der Humanitaet, Wissenschaft und Kunst,
hervor.
Die Gesellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte hat, seit ihrer letzten
Versammlung, da sie in Muenchen eine so gastliche Aufnahme fand, durch die
schmeichelhafte Theilnahme benachbarter Staaten und Akademieen, sich eines
besondern Glanzes zu erfreuen gehabt. Stammverwandte Nationen haben den
alten Bund erneuern wollen zwischen Deutschland und dem
gothisch-scandinavischen Norden. Eine solche Theilnahme verdient um so
mehr unsre Anenkennung, als sie der Masse von Thatsachen und Meinungen,
welche hier in einen allgemeinen, fruchtbringenden Verkehr gesetzt werden,
einen unerwarteten Zuwachs gewaehrt. Auch ruft sie in das Gedaechtniss der
Naturkundigen erhebende Erinnerungen zurueck. Noch nicht durch ein halbes
Jahrhundert von uns getrennt, erscheint Linne, in der Kuehnheit seiner
Unternehmungen, wie durch das, was er vollendet, angeregt und beherrscht
hat, als eine der grossen Gestalten eines frueheren Zeitalters. Sein Ruhm,
so glaenzend er ist, hat dennoch Euro
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