FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   >>  
e Spitze endete, traten die starken Brauen, dunkler als das Haupthaar, nahe zusammen, was dem Blick der tiefliegenden, wunden Augen etwas tragisch Schauendes gab. Gezwungen, durch den Mund zu atmen, oeffnete er die duennen Lippen, und seine Wangen, sommersprossig und von Stubenluft fahl, erschlafften und fielen ein... Nein, es misslang, und alles war vergebens! Die Armee! Die Armee haette gezeigt werden muessen! Die Armee war die Basis von allem! Da sie nicht vors Auge gebracht werden konnte--war die ungeheure Kunst denkbar, sie der Einbildung aufzuzwingen? Und der Held war kein Held; er war unedel und kalt! Die Anlage war falsch, und die Sprache war falsch, und es war ein trockenes und schwungloses Kolleg in Historie, breit, nuechtern und fuer die Schaubuehne verloren! Gut, es war also aus. Eine Niederlage. Ein verfehltes Unternehmen. Bankerott. Er wollte es Koernern schreiben, dem guten Koerner, der an ihn glaubte, der in kindischem Vertrauen seinem Genius anhing. Er wuerde hoehnen, flehen, poltern--der Freund; wuerde ihn an den Carlos gemahnen, der auch aus Zweifeln und Muehen und Wandlungen hervorgegangen und sich am Ende, nach aller Qual, als ein weithin Vortreffliches, eine ruhmvolle Tat erwiesen hat. Doch das war anders gewesen. Damals war er der Mann noch, eine Sache mit gluecklicher Hand zu packen und sich den Sieg daraus zu gestalten. Skrupel und Kaempfe? O ja. Und krank war er gewesen, wohl kraenker als jetzt, ein Darbender, Fluechtiger, mit der Welt Zerfallener, gedrueckt und im Menschlichen bettelarm. Aber jung, ganz jung noch! Jedesmal, wie tief auch gebeugt, war sein Geist geschmeidig emporgeschnellt, und nach den Stunden des Harms waren die anderen des Glaubens und des inneren Triumphes gekommen. Die kamen nicht mehr, kamen kaum noch. Eine Nacht der flammenden Stimmung, da man auf einmal in einem genialisch leidenschaftlichen Lichte sah, was werden koennte, wenn man immer solcher Gnade geniessen duerfte, musste bezahlt werden mit einer Woche der Finsternis und der Laehmung. Muede war er, siebenunddreissig erst alt und schon am Ende. Der Glaube lebte nicht mehr, der an die Zukunft, der im Elend sein Stern gewesen. Und so war es, dies war die verzweifelte Wahrheit: Die Jahre der Not und der Nichtigkeit, die er fuer Leidens- und Pruefungsjahre gehalten, sie eigentlich waren reiche und fruchtbare Jahre gewesen; und nun, da ein wenig Glueck sich herniedergelassen, da er aus dem Freibeutertum des Geistes i
PREV.   NEXT  
|<   18   19   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   >>  



Top keywords:

gewesen

 

werden

 

falsch

 

wuerde

 

gestalten

 

daraus

 
Menschlichen
 

Skrupel

 

Zerfallener

 
Kaempfe

inneren

 

gluecklicher

 

Glaubens

 

packen

 
anderen
 

Stunden

 
emporgeschnellt
 

Jedesmal

 

kraenker

 

Darbender


bettelarm
 

geschmeidig

 

gedrueckt

 

gebeugt

 

Fluechtiger

 
einmal
 

verzweifelte

 

Wahrheit

 

Glaube

 

Zukunft


Nichtigkeit

 

Leidens

 

herniedergelassen

 

Glueck

 

Freibeutertum

 
Geistes
 

gehalten

 
Pruefungsjahre
 

eigentlich

 

reiche


fruchtbare

 
leidenschaftlichen
 

genialisch

 

Lichte

 

koennte

 

gekommen

 
flammenden
 

Stimmung

 
Finsternis
 
Laehmung